Für die Führungsarbeit und die eigene Karriereentwicklung wird der Entwicklung der eigenen Persönlichkeit heute immer weniger Zeit gelassen. Seit vielen Jahren werden dazu “Analyse-Methoden” und “Persönlichkeits-Kategorien” entwickelt, die Menschen auf Grund sehr unterschiedlicher Prämissen und Merkmale in “Schubladen” kategorisiert. Eine Methode dazu ist die des Ennegrammes.
Das Enneagramm nach Ichazo, Naranjo und Palmer teilt die Menschen hingegen in neun Persönlichkeitstypen ein.
Nach dem Enneagramm ist jeder Mensch ein bestimmter Typ, es gibt keine Mischtypen. Es gibt auch keine männliche und weibliche Variante eines Typs, die Geschlechter werden also gleich behandelt. Allerdings gibt es verschiedene Ausgestaltungen eines Typs. So hat jeder Typ einen sog. Flügel zu einem seiner beiden Nachbartypen (s. unten). Außerdem gibt es bei jedem Typ drei so genannte Untertypen (Sub-Types): den sozialen Untertyp, den sexuellen Untertyp und den selbsterhaltenden Untertyp.
In der Literatur und im Internet gibt es zwar zahlreiche Tests, mit denen man seinen Typ herausfinden kann. Die meisten sind jedoch mit Vorsicht zu genießen, da die Verfasser oft nicht über ausreichende Enneagramm-Kenntnisse verfügen und die Fragen deshalb nicht immer präzise und oft sogar schlichtweg falsch formuliert sind. Oder es werden falsche Schlüsse aus den abgefragten Verhaltensweisen gezogen.
Deshalb werden solche Selbsttests selten eine 100-prozentige Übereinstimmung mit einem Typ ergeben. Weisen die Antworten überwiegend auf einen bestimmten Typ hin, kann er zumindest als erste Hypothese verwendet werden. Die Erfahrung lehrt auch, dass viele Menschen Schwierigkeiten haben, sich selbst und ihre Verhaltensweisen richtig einzuschätzen. Es kommt zudem häufig vor, dass Menschen bei der Beschäftigung mit dem Enneagramm plötzlich mit Seiten von sich konfrontiert werden, die ihnen äußerst unangenehm sind, was dazu führen kann, dass sie diese einfach ausblenden oder schlichtweg abstreiten. Es kommt auch häufig vor, dass einem bestimmte eigene Verhaltensweisen überhaupt nicht bewusst sind.
Für die Hypothesenbildung ist es eine prima Methode, jedoch stets mit Vorsicht zu genießen. Die Glaubhaftigkeit einiger Menschen an den Ergebnissen solcher Tests ist vielerorts nach wie vor sehr hoch.
Es handelt sich beim “Enneagramm” um eines von mehreren Konzepten zur Persönlichkeitsanalyse. Ein weiteres ist beispielsweise das “Big-Five”-Konzept.